Effektives Schultertraining, Tipps bei mangelndem Muskelwachstum

22.05.2024 | Sport + Fitness

Die Schultermuskulatur spielt eine entscheidende Rolle für die Körperhaltung und -ästhetik. Gut entwickelte Schultern tragen zu einem starken und symmetrischen Erscheinungsbild bei und unterstützen viele alltägliche Bewegungen und sportliche Aktivitäten. In diesem Artikel werden die besten Übungen für die drei Hauptbereiche der Schultermuskulatur vorgestellt, die optimale Trainingsfrequenz besprochen und Ratschläge gegeben, was zu tun ist, wenn die Schultern nicht wie gewünscht wachsen.

Die Anatomie der Schultern

Die Schultern bestehen hauptsächlich aus dem Deltamuskel (Musculus deltoideus), der in drei Teile unterteilt ist:

  • Vorderer Deltamuskel (Pars clavicularis): Dieser Teil ist für das Heben des Arms nach vorne verantwortlich.
  • Seitlicher Deltamuskel (Pars acromialis): Dieser Muskel hebt den Arm seitlich ab.
  • Hinterer Deltamuskel (Pars spinalis): Er ist für das Heben des Arms nach hinten und die Außenrotation des Arms zuständig.

Die besten Übungen für die Schultermuskulatur

Vorderer Deltamuskel

Schulterdrücken (Overhead Press)

  • Ausführung: Setzen Sie sich auf eine Bank mit Rückenlehne. Halten Sie eine Langhantel oder Kurzhanteln auf Schulterhöhe. Drücken Sie das Gewicht nach oben, bis die Arme gestreckt sind, und senken Sie es dann kontrolliert zurück auf Schulterhöhe.

Frontheben (Front Raises)

  • Ausführung: Halten Sie ein Paar Kurzhanteln vor den Oberschenkeln. Heben Sie die Hanteln mit gestreckten Armen nach vorne auf Schulterhöhe und senken Sie sie langsam wieder ab.

Seitlicher Deltamuskel

Seitheben (Lateral Raises)

  • Ausführung: Stehen Sie aufrecht und halten Sie ein Paar Kurzhanteln seitlich neben dem Körper. Heben Sie die Hanteln mit leicht gebeugten Armen bis auf Schulterhöhe und senken Sie sie kontrolliert zurück.

Arnold Press

  • Ausführung: Setzen Sie sich auf eine Bank und halten Sie ein Paar Kurzhanteln vor den Schultern, die Handflächen zeigen zum Körper. Drücken Sie die Hanteln nach oben und drehen Sie die Handgelenke, so dass die Handflächen am Ende der Bewegung nach vorne zeigen. Senken Sie die Hanteln in umgekehrter Reihenfolge ab.

Hinterer Deltamuskel

Reverse Flyes

  • Ausführung: Legen Sie sich mit dem Gesicht nach unten auf eine Bank oder beugen Sie den Oberkörper vor. Halten Sie ein Paar Kurzhanteln und heben Sie die Arme seitlich nach oben, bis sie parallel zum Boden sind. Senken Sie die Hanteln langsam wieder ab.

Face Pulls

  • Ausführung: Stellen Sie sich vor einen Kabelzug mit einem Seilgriff. Ziehen Sie das Seil zum Gesicht, wobei die Ellbogen nach außen zeigen. Drücken Sie die Schulterblätter zusammen und kehren Sie kontrolliert in die Ausgangsposition zurück.

Trainingsfrequenz und -aufteilung

Die Schultern sollten ein- bis zweimal pro Woche gezielt trainiert werden. Es ist wichtig, den Schultern genügend Zeit zur Erholung zu geben, da sie auch bei vielen anderen Übungen wie Brust- und Rückentraining beansprucht werden. Ein ausgewogener Trainingsplan könnte wie folgt aussehen:

Beispiel Trainingsplan

Montag: Oberkörper (inklusive Schultern)

  • Schulterdrücken: 3 Sätze à 8-12 Wiederholungen
  • Seitheben: 3 Sätze à 10-15 Wiederholungen
  • Frontheben: 3 Sätze à 10-15 Wiederholungen

Donnerstag: Schultern und Arme

  • Arnold Press: 3 Sätze à 8-12 Wiederholungen
  • Reverse Flyes: 3 Sätze à 10-15 Wiederholungen
  • Face Pulls: 3 Sätze à 12-15 Wiederholungen

Was tun, wenn die Schultern nicht wachsen?

Technik überprüfen

Eine fehlerhafte Technik kann den Trainingserfolg erheblich beeinträchtigen und das Verletzungsrisiko erhöhen. Es ist ratsam, sich von einem Trainer die korrekte Ausführung der Übungen zeigen zu lassen und die Technik regelmäßig zu überprüfen.

Progressive Überlastung

Um Muskelwachstum zu fördern, ist es wichtig, die Belastung kontinuierlich zu steigern. Dies kann durch Erhöhung des Gewichts, der Wiederholungsanzahl oder der Trainingsintensität erfolgen. Eine progressive Überlastung sorgt dafür, dass die Muskeln immer wieder neuen Reizen ausgesetzt sind.

Abwechslung im Training

Die Schultern bestehen aus verschiedenen Muskelfasern, die auf unterschiedliche Reize reagieren. Es ist wichtig, die Übungen regelmäßig zu variieren, um alle Muskelfasern anzusprechen und Plateaus zu überwinden. Dies kann durch den Wechsel von Übungen, Wiederholungsbereichen und Trainingsmethoden geschehen.

Ausreichende Erholung

Muskeln wachsen in der Erholungsphase, nicht während des Trainings. Es ist wichtig, den Schultern genügend Ruhe zu gönnen und auf eine ausreichende Schlafdauer zu achten. Auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle: Eine proteinreiche Kost unterstützt den Muskelaufbau und die Regeneration.

Zusätzliche Tipps

  • Aufwärmen: Ein gründliches Aufwärmen vor dem Training erhöht die Durchblutung und bereitet die Muskulatur auf die Belastung vor. Dynamische Dehnübungen und leichte Aufwärmsätze sind dabei besonders effektiv.
  • Konzentration auf die Ausführung: Langsame und kontrollierte Bewegungen sind wichtiger als schwere Gewichte. Die korrekte Muskelanspannung und -dehnung während der Übung sorgt für eine optimale Trainingswirkung.
  • Ergänzende Übungen: Übungen wie Liegestütze, Dips und Klimmzüge beanspruchen die Schultern ebenfalls und können als Ergänzung zum gezielten Schultertraining dienen.

Ein effektives Schultertraining erfordert eine gezielte Auswahl von Übungen, die alle drei Bereiche des Deltamuskels ansprechen. Durch eine angemessene Trainingsfrequenz, progressive Überlastung und Variation der Übungen können optimale Ergebnisse erzielt werden. Bei stagnierendem Muskelwachstum sollten Technik, Erholung und Ernährung überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Durch ein ganzheitliches Trainingsprogramm und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse lässt sich ein starkes und gut entwickeltes Schulterbild erreichen.